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Woran erkennst du Schmerzen beim Hund?

Schmerzen oder Unwohlsein wirkt sich auf das Verhalten und die Körpersprache deines Hundes aus. Die einen Hunde werden deutlich ruhiger und ziehen sich zurück. Die anderen sind einfach stressanfälliger und Knurren oder Bellen verschiedene Reize vermehrt an.


Rückzug wird häufig gar nicht so wahrgenommen, außer er findet sehr gravierend statt.

Wenn der Hund aber viel unerwünschtes Verhalten zeigt, steigt der Schmerz beim Mensch, denn es wird unangenehm. Und dennoch werden Hunde nach wie vor viel zu häufig und zu schnell als ungehorsam abgestempelt anstatt genauer hinzuschauen.


Damit du das zukünftig besser machen kannst, habe ich einfach mal ein paar Punkte zusammen gestellt, woran du Schmerzen bei deinem Hund erkennen kannst.

Schmerzen sind ein riesiger Stressor


Das können eigentlich wirklich alle nachvollziehen, die mal heftige Kopf- oder Zahnschmerzen hatten - man ist einfach nicht sehr belastbar.

Genau so geht es unseren Hunden. Wenn es ihnen körperlich nicht gut geht, reagieren sie schneller und heftiger auf diverse Reize oder sie haben ein erhöhtes Ruhebedürfnis.

Das Problem ist, dass es manchmal sehr komplex werden kann, die Ursache rauszufinden.

Wir wollen aber heute mal darauf eingehen, was du in deinem Alltag umsetzen kannst, um eventuelle körperliche Beschwerden schnell zu bemerken und einzuordnen.



Futterunverträglichkeiten/Magen-Darmbeschwerden


„Mein Hund nimmt keine Leckerlis“ oder auch „Der ist sehr wählerisch mit seinem Futter“ - gern gehörte Sätze, die mich allerdings hellhörig machen!

Wenn dein Hund situativ keine Leckerlis nimmt und sonst regelmäßig frisst und einen regelmäßigen Stuhlgang mit einer guten Konsistenz hat, dann spricht es tatsächlich für eine aktuell zu stressige Situation für Futter.

Wenn dein Hund allerdings permanent schlecht frisst (hier bitte auch das Thema Zahnschmerzen beachten!), häufig Verdauungsprobleme hat, nach dem Füttern völlig aufdreht, dann solltest du dich dringend an Expert*innen auf diesem Gebiet wenden.

Und hier verweise ich wirklich auf Tierärzt*innen, die sich auf das Fachgebiet Ernährungsberatung spezialisiert haben! Auf diesen Bereich gehe ich aber am Ende des Artikels noch mal genauer ein.


Du solltest dich an professionelle Ernährungsberater*innen wenden, wenn dein Hund:

  • sehr unregelmäßig frisst.

  • häufig Durchfall hat oder sich übergibt.

  • immer wieder an Bauchschmerzen leidet. (Bauchgluckern, buckliger Gang, Appetitlosigkeit)

  • Häufig eine schlechte Stuhlkonsitenz hat.


Bewegungsapparat


Schwingt dein Hund beim Laufen in der hinteren Region gut durch?

Das kannst du am besten beobachten, wenn dein Hund beim Gassi vor dir herläuft. Oder hast du das Gefühl, dass er sich irgendwo steif bewegt.

Bitte beobachte hier auch immer Bewegungsabläufe, also legt sich dein Hund zum Beispiel eigentlich immer vom Sitz ins Platz in seiner Entspannungszone ab und fängt urplötzlich sich über die Vorderkörpertiefstellung hinzulegen, würde ich hier Hundephysiotherapeut*innen zu Rate ziehen.

Auch wenn dein Hund plötzlich kein „Sitz“ mehr zuverlässig ausführt bitte einen körperliche Ursache im Hinterkopf behalten.



Verspannungen


Anzeichen für eine Verspannung können können zum Beispiel plötzliche Wirbel im Fell sein oder wenn dein Hund sich beim Schütteln nicht mehr richtig durchschüttelt sondern stellenweise sehr steif ist.

Auch falls dein Hund an bestimmten Stellen des Körpers nicht mehr gerne angefasst wird, könnte das auf eine Verspannung hindeuten.



Verhalten


Ein sehr deutliches Indiz für Schmerzen ist auch wenn dein Hund bestimmte Hobbys einstellt. Also wenn dein Hund sich immer gerne gewälzt, über feuchtes Gras gerobbt oder gebuddelt hat und dieses Verhalten plötzlich nicht mehr auftritt oder immer weniger wird, dann würde ich mich unbedingt auf Ursachenforschung begeben.

Und wie bereist Eingangs erwähnt deuten ein vermehrtes Ruhe- und Rückzugsverhalten oder häufiges aggressives Verhalten auch immer auf ein Unwohlsein hin.



Des Weiteren


Weiter Anzeichen für körperliche Beschwerden können unter anderem stumpfes und/oder schuppiges Fell, Überreiztheit, Aggressionen, Nervosität, Unruhe, fehlende Konzentration, gesteigerte Müdigkeit, Leistungsschwäche, übermäßiges Kratzen.


Aber auch unerwünschtes Verhalten wie übermäßiges Bellen, Jaulen und Zerstörungswut sind häufig auf Schmerzen zurückzuführen.



Deshalb


Wie du siehst ist es ein sehr komplexes Thema. Und gerade Verhaltensweisen, bei denen der Hund häufig als ungezogen, stur oder testend dargestellt wird, sind nicht selten auf körperliches Beschwerden zurückzuführen.


Wir alle täten wirklich sehr gut daran, endlich kompromisslos anzuerkennen, wie kooperationsfreudig und großartig Hunde von Natur aus sind.

Und wenn diese Kooperation fehlt sollten wir uns auf die Suche nach der Ursache machen - immer mit einem wohlwollenden Blick auf den Hund!



Warum Spezialisten


Es ist wirklich sinnvoll, sich gegebenenfalls an Spezialist*innen zu wenden. Haustierärzt*innen haben, wie Humanmediziner*innen das große Ganze im Blick können sich aber nicht mit jeder neuen Studienlage zu dem Detailbereich auseinandersetzen. Das ist eben Aufgabe der Fachärzt*innen, die sich dann eben detailliert in ihrem Bereich auskennen und das solltest du unbedingt nutzen!



Regelmäßige Kontrolle


Was mache ich?

Ich lasse jährlich bei unserer Hündin Mali ein großes Blutbild machen inklusive Check auf Mittelmeerkrankheiten - obwohl die Mali nicht aus dem Ausland kommt. Sie hatte sich bereits ein Mal eine Anaplasmose eingefangen und wir haben sehr lange gebraucht, um diese zu entdecken. Seitdem checke ich grundsätzlich alles.

Außerdem lasse ich die Mali ein Mal im Jahr von der Physiotherapeutin unseres Vertrauens durchchecken. Manchmal wird hier nur eine Verspannung wegmassiert und manchmal gehen wir dann ein paar Wochen am Stück bis alles wieder paletti ist.


Des Weiteren gehe ich achtsam mit ihr im Alltag um und nehme Veränderungen dadurch schneller war. Und vor allem lege ich ihr kein Verhalten negativ aus!



Heute leider ein ernsteres Thema und natürlich wünsche ich dir und deinem Hund in erster Linie Gesundheit! Aber wir dürfen nicht vergessen, Training ist nur mit einem gesunden und vor allem schmerzfreien Hund zielführend.

Daher achte auf deinen Hund, sei wohlwollend ihm gegenüber, wenn du nicht zu ihm hältst, wer dann?!


Alles Liebe,

Kristina


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