Was sind Grannen überhaupt?
Grannen sind Wildgräser, die einen spitzen Widerhaken am Ende besitzen. Und genau dieser kann sich eben blöd im Hundfell oder der Haut festhaken und dort wandern und unangenehme Schäden verursachen.
Zum Glück geschieht es sehr selten, aber die Grannen können sogar ins Gehirn oder die inneren Organe vordringen. Hier können sie Schmerzen, Infektionen, Abszesse oder eine perforierte Lunge verursachen und im schlimmsten Fall (wirklich sehr selten!) sogar zum Tod führen.
Typischer Ärger mit Grannen
Aufgrund des trockenen Sommers werden aktuell wieder viele Hunde in Tierarztpraxen verständig mit Grannen in Ohren, Nasen, Pfoten und Augen. Und manchmal gestaltet sich die Entfernung durch den Widerhaken der Grannen äußerst schwierig. Und gelegentlich kommt man hier um eine Narkose nicht herum. Daher werden wir heute mal über Vorsichtsmaßnahmen sprechen, um zumindest das Risiko zu minimieren!
Vorbeugend
kannst du versuchen deine Gassiwege schlau zu wählen und vertrocknete Wiesen und Felder meiden und vor allem dafür sorgen, dass Dein Hund nicht durch hohe Gräser flitzt.
Allerdings ist besonders diesen Sommer fast kein Auskommen, bei den vertrockneten Wiesen und Wegen überall.
Und auch meine Hündin Mali wälzt, schubbert und robbt sich gerne über die gemähten Wiesen und ich möchte ihn das nicht komplett verbieten und arbeite dann viel über den folgende Punkt "Absuchen".
Bei langhaarigen Hunden, kann es auch Sinn machen, das Fell zwischen den Pfotenballen zu kürzen, damit sich dort die Grannen gar nicht erst verfangen können. Zusätzlich erleichtert das natürlich auch deine Untersuchung. ;-)
Absuchen
Wenn die Mali durch ein Feld gekullert ist, hole ich sie danach ganz ruhig zu mir und untersuche kurz Gesicht, Augen, Ohren, Pfoten und das Fell und hole Reste von Gräsern kurz raus.
Es ist wichtig, dass du solche Untersuchungen extrem entspannt gestaltest und diese mit deinem Hund übst, damit sie ihn nicht stressen!
Ankündigungen, Kooperation abwarten und anfangs eine hohe Belohnungsrate sind hier das Mittel der Wahl. Achte wirklich darauf, dass Dein Hund sich in diesen Situationen wohlfühlen! Sie sollen mit der Zeit sehr selbstverständlich und ritualisiert ablaufen. Wie du diese Situationen gut gestalten kannst, erfährst und unter anderem in meinem Beitrag zum Thema Medical Training.
Nach dem Spaziergang solltest du dann noch mal in aller Ruhe Augen, Ohren, Pfoten (vor allem zwischen den Zehen), Nase, Mund, Achselhöhlen und Genitalien checken. Zusätzlich kannst du deinen Hund auch mit der Bürste oder der bloßen Hand abreiben, um eventuelle Widerhaken zu finden.
Dieses Ritual ist im Übrigen auch sehr praktisch für die Zeckenprofilaxe.
Mögliche Symptome für Grannen
- Lahmheit, Unwohlsein, evtl. Schmerzen
- geschwollene Pfotenballen
- exzessives Beknabbern, Belecken oder Kratzen betroffener Stellen (besonders bei Pfote und im Genitalbereich)
- häufiges Kopfschütteln oder eine Kopfschiefhaltung
- Augenausfluss, geschwollene oder gerötete Augen
- häufiges, zum Teil auch starkes Niesen, Nasenausfluss
Immer wenn du Grannen lose im Fell findest, kannst du diese entspannte selbst entfernen. Falls du Verdacht auf eine Granne hast oder diese bereits in der Haut steckt, ziehe bitte immer eine Tierärztin oder einen Tierarzt hinzu.
Wie immer gilt,
sich der möglichen Gefahren bewusst zu sein und ohne übertriebene Angst das Beste für dich und deinen Hund aus den Situationen rauszuholen.
In diesem Sinne, genießt den Sommer!
Alles Liebe,
Kristina
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